Was kann Rehabilitation? Und was brauchen Rehakliniken, um für die Zukunft gut aufgestellt zu sein? Auf Einladung der SPD-Landtagsabgeordneten Simone Lang besuchte die Sächsische Staatsministerin Petra Köpping die Gesellschaft für Kur und Rehabilitation mbH in Thermalbad Wiesenbad. Empfangen wurde die Sozialministerin und die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion durch die Geschäftsführerin Ricarda Lorenz, Chefarzt Dr. med. Enrico Weidauer und den Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Rehabilitation (DEGEMED) Christof Lawall.
Auf einem Rundgang durch die Rehaklinik sprach die Geschäftsführerin Ricarda Lorenz aktuelle Problem der Reha-Branche an. Neben postoperativen Reha-Maßnahmen und Präventionsleistungen werden medizinisch-therapeutische Behandlungen unter anderem bei Patient_innen mit Morbus Bechterew, Poliomyelitis, Multiple Sklerose, Schlaganfall oder Morbus Parkinson angewendet. Diese vulnerable Gruppe mit pandemisch bedingten Infektionsschutzmaßnamen zu schützen, gehört zu den Selbstverständlichkeiten der medizinischen Versorgung in Rehakliniken und sind vorgeschrieben. Doch die Gesetzlichen Krankenkassen verweigern – anders als die Deutsche Rentenversicherung – die pandemisch bedingten Hygienemaßnahmen in den Reha-Einrichtungen finanziell zu vergüten. Christof Lawall, Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Rehabilitation (DEGEMED), verdeutlichte: „Die Gesetzlichen Krankenkassen werden damit ihrem Versorgungsauftrag nicht gerecht“.
Mehr Unterstützung wünscht sich der Verband und die Geschäftsführerin der Reha-Klinik grundsätzlich bei der Durchsetzung angemessener Vergütungen von Reha-Leistungen. Die Verhandlungen mit den Kostenträgern gestalteten sich immer schwieriger. Ricarda Lorenz: „Qualitätsleistungen werden Billigleistungen gegenübergestellt, da ist ein ungute Spirale entstanden“, und warnt ausdrücklich vor einem Qualitätsverlust durch Unterfinanzierung. Auch die Fach-und Arbeitskräftesicherung stellt eine zunehmende Herausforderung in der Rehabilitation dar.
Im Anschluss des Rundgangs überreichten Ricarda Lorenz und Christof Lawall der Ministerin und Landtagsabgeordneten einen Reha-Zukunftsstaffelstab. Damit fand in Thermalbad Wiesenbad die 50. Staffelübergabe der Aktion Reha-Zukunftsstaffel statt. Die Aktion der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Rehabilitation (DEGEMED) hat die Arbeitsgruppe Kommunikation entwickelt. Sie will Politikern vermitteln, was Reha-Einrichtungen brauchen, um für die Zukunft gut aufgestellt zu sein. Reha-Einrichtungen übergeben dabei ihren regionalen Politiker_innen den Staffelstab gepaart mit Informationen und Forderungen der Branche. Die Aktionen werden verstärkt über die Sozialen Medien kommuniziert.
Bild: DEGEMED / (V.l.n.re.) Christof Lawall, Geschäftsführer DEGEMED, Petra Köpping (Sächsische Staatsministerin (SPD), Simone Lang, Landtagsabgeordnete (SPD), Dr. med. Enrico Weidauer (Chefarzt) und Ricarda Lorenz (Geschäftsführerin Gesellschaft für Kur und Rehabilitation mbH in Thermalbad Wiesenbad) in Thermalbad Wiesenbad.
Die DEGEMED ist der Spitzenverband der medizinischen Rehabilitation. Sie setzt sich für die Interessen der stationären und ambulanten Rehabilitationseinrichtungen ein und ist offen für alle Betreibermodelle und Rechtsformen. Ihre Anliegen und Themen vertritt die DEGEMED gegenüber Politik, Leistungsträgern und Öffentlichkeit.