Pressemitteilung

Reha-Branche braucht Planungssicherheit

DEGEMED-Vorsitzende warnt vor Risiken in der Versorgung und fordert die Fortsetzung der Entschlossenheit der Kostenträger.

Die medizinische Reha-Branche steht nach Einschätzung der Vorsitzenden der DEGEMED Dr. Constanze Schaal vor den größten Herausforderungen seit Beginn der Corona-Pandemie vor zwei Jahren. Die 1.000 stationären und ambulanten Reha-Einrichtungen in Deutschland benötigen weiter stabile Rahmenbedingungen, wenn sie ihren Versorgungsauftrag wahrnehmen und die dringend notwendige Behandlung von chronisch Erkrankten oder von Patienten nach einem Krankenhausaufenthalt auch unter Pandemiebedingungen aufrechterhalten sollen. Die Pandemie sei nicht vorbei, wie die steigenden Infektionszahlen in diesen Tagen zeigen.

Hygienezuschläge weiter nötig

Vor allem bei der Herstellung sicherer Behandlungsbedingungen benötigen die Einrichtungen weiter die Unterstützung der Kostenträger. „Die Reha-Einrichtungen haben von Beginn durch gutes Hygienemanagement und zahlreiche Maßnahmen Infektionsrisiken für Patienten und Mitarbeiter vermeiden können,“ stellt Dr. Constanze Schaal auf der Mitgliederversammlung der DEGEMED fest. Die Kostenträger haben den Aufwand dafür bisher über Zuschläge bezahlt. Diese Zuschläge laufen am 30.06. aus. „Ohne die Fortführung der Zuschläge werden viele Einrichtungen die aufwändigen Maßnahmen nicht ohne weiteres fortsetzen können. Wir brauchen weiterhin die Entschlossenheit der Kostenträger, sich zu ihrer Strukturverantwortung zu bekennen!“, fordert die DEGEMED-Vorsitzende Schaal.

Schutzschirme müssen weiter gelten

Auch im Hinblick auf die Entwicklung im nächsten Herbst müssten die Maßnahmen und Schutzschirme zugunsten der Einrichtungen fortbestehen. „Wenn die Infektionszahlen wieder steigen, müssen wir nach den Erfahrungen der letzten beiden Jahre erneut mit starken Belegungsschwankungen in den Einrichtungen rechnen.“ Die Schutzschirme der Bundesregierung hätten in der Vergangenheit für die Erhaltung der notwendigen Anbieterstruktur gesorgt und die Versorgung mit hochwertigen und wohnortnahen Leistungsangeboten gesichert. Die Einrichtungen brauchen weiterhin diese Perspektive, dass die Politik sie nach zwei Jahren Pandemie nicht fallen lässt,“ appelliert Schaal und fordert die Fortsetzung der Schutzschirme.

Schulterschluss in der Pandemie

Ausdrücklich bedankt sich die DEGEMED-Vorsitzende für den bisher erfolgreich praktizierten Schulterschluss in der Pandemie und weist auf eine nun notwendige gemeinsame Lösung beim Ausgleich der Folgen der Inflation hin. „Die Einrichtungen leiden unter der sehr dynamischen Preisentwicklung des ersten Halbjahres wie jedes andere Unternehmen. Sie brauchen Hilfe. Die Vergütungssätze bedürfen einer Anpassung oder die Vereinbarung befristeter Zuschläge. Jetzt ist es wichtig, gemeinsam einen Umgang mit den zunehmenden Unsicherheiten zu finden,“ appelliert Schaal an die Bundespolitik.

Transparenz und faire Marktbedingungen

Die DEGEMED setzt sich außerdem für transparente und faire Marktbedingungen für die gesamte Reha-Branche ein. Sowohl die gesetzliche Rentenversicherung als auch die Krankenkassen erarbeiten gegenwärtig neue Regeln und Grundsätze für die Zusammenarbeit mit Leistungserbringern. Die DEGEMED ist an allen Gesprächen darüber beteiligt. „Bei vielen strittigen Punkten konnten wir gemeinsam mit den anderen beteiligten Verbänden in den Gesprächen mit der Rentenversicherung Verbesserungen erreichen,“ stellt Schaal fest. Beim zentralen Thema des Vergütungssystems gebe es noch unterschiedliche Auffassungen. „Wir bringen uns weiterhin ein für eine leistungsgerechte und transparente Preisbildung der Kostenträger“, unterstreicht Schaal die Forderung der Verbände.

Die DEGEMED ist der Spitzenverband der medizinischen Rehabilitation. Sie setzt sich für die Interessen der stationären und ambulanten Rehabilitationseinrichtungen ein und ist offen für alle Betreibermodelle und Rechtsformen. Ihre Anliegen und Themen vertritt die DEGEMED gegenüber Politik, Leistungsträgern und Öffentlichkeit.

Kontakt:

Josephine Wegner
Referentin Verbandskommunikation

Tel.: 030 / 28 44 96-71

j.wegner@degemed.de