Berlin, 14. November 2024 – Die Deutsche Gesellschaft für Medizinische Rehabilitation e.V. (DEGEMED) lud am 12. November 2024 in Kooperation mit dem Deutschen Heilbäderverband zum DEGEMED-Dialog in Berlin ein. Die zentrale Frage des DEGEMED-Dialogs lautete, wie die Bundespolitik die Gesundheitswirtschaft in ländlichen Regionen stärken kann. Im Zentrum standen die Synergien von Reha-Einrichtungen sowie Kur- und Heilbädern und deren gegenwärtigen Herausforderungen.
Der DEGEMED-Dialog ist das politische Flaggschiff der politischen Kommunikation der DEGEMED. In diesem einzigartigen Format wird allen rehapolitisch Interessierten im Rahmen der Podiumsdiskussion und im Anschluss ermöglicht, in den Austausch mit verantwortlichen Bundespolitiker_innen zu kommen.
Forderungen für eine zukunftsfähige Gesundheitswirtschaft
Auf dem Podium diskutierte die tourismuspolitische Sprecherin der CDU/CSU- Bundestagsfraktion, Frau Anja Karliczek, MdB, neben Herrn Pascal Kober, MdB, arbeitsmarktpolitischer Sprecher der FDP. Frau Brigitte Goertz-Meissner, Präsidentin des Deutschen Heilbäderverbands und die Vorstandsvorsitzende der DEGEMED, Frau Dr. Constanze Schaal, komplettierten das Panel.
Die Kernthemen der Diskussion lauteten: Fachkräftemangel, infrastrukturelle Herausforderungen und die Deckelung des Reha-Budgets. Frau Karliczek betonte zunächst das Potenzial der Kur- und Heilbäder sowie der Reha Einrichtungen: „Gesundheitstourismus ist aufgrund einer älter werdenden Bevölkerung ein Wachstumsfeld. Präventiv und kurativ sind geeignete und attraktive Angebote wichtig, um Gesundheit und Erholung zunehmend zusammenzudenken. Das können unsere Kur- und Heilbäder. Besonders auch Gäste aus dem Ausland schauen auf unsere Angebote. Für sie attraktiv zu sein, ist auch eine Frage der auskömmlichen Finanzierung unserer qualitativ hochwertigen, meist ländlich gelegenen Orte.“
Frau Dr. Constanze Schaal gab neben den positiven Entwicklungen im Gesundheitstourismus zu bedenken: „Wir haben ein leistungsfähiges System, nicht zuletzt durch starke Einrichtungsstrukturen im ländlichen Raum, doch es besteht Reformbedarf. Zum einen orientiert sich das aktuelle Reha-Budget an einer Formel, die der aktuellen Situation nicht angemessen ist. Wir fordern eine Flexibilisierung des Reha-Budgets, denn Bedarf muss der treibende Motor sein, um Präventions-, Reha- und Nachsorgeleistungen flächendeckend anzubieten und nicht die Kassenlage. Zum anderen sind Reha-Einrichtungen bis heute nicht Träger der Pflegeausbildung, obwohl wir Pflegeberufe in unseren Einrichtungen dringend brauchen. Der Fachkräftemangel, besonders auch in den Therapeutenberufen, ist besorgniserregend und gefährdet die bedarfsgerechte Versorgung, nicht nur in ländlichen Gebieten.“
Ein weiteres Thema im Rahmen des Dialogs waren gezielte politische Maßnahmen, um ausländische Fachkräfte nicht nur anzuwerben, sondern auch langfristig in die Arbeitswelt zu integrieren. Herr Kober äußerte sich dazu wie folgt: „Die Hürden, die einer schnellen Arbeitsmarktintegration qualifizierter Fachkräfte aus dem Ausland im Weg stehen, sind noch immer zu hoch. Ein besonders wichtiger Schritt wäre die Vereinfachung und Beschleunigung des Anerkennungsverfahrens durch mehrsprachige Informationsangebote, digitale Anträge und zentrale Anlaufstellen.“
Am Ende der Diskussion sprachen die Diskutant_innen zur Erreichbarkeit der jeweiligen Einrichtungen. Leistungsfähige Infrastruktur und digitale Anbindung im ländlichen Raum gelten als unerlässlich, um diese Regionen als lebenswerte und wirtschaftlich attraktive Standorte zu stärken.
Über die DEGEMED
Die DEGEMED ist der Spitzenverband der medizinischen Rehabilitation. Sie setzt sich für die Interessen der stationären und ambulanten Rehabilitationseinrichtungen ein und ist offen für alle Betreibermodelle und Rechtsformen. Ihre Anliegen und Themen vertritt die DEGEMED gegenüber Politik, Leistungsträgern und Öffentlichkeit.
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